Das Projekt Streuobst-Kulturlandschaft-Aller-Leine-Tal war ein regionales Kooperationsprojekt der Naturschutzstiftung Heidekreis, dem BUND Heidekreis und
der LEADER Region Aller-Leine-Tal. Es umfasste in der Planung und Durchführung das komplette Aller-Leine-Tal. Ziel ist Erhalt, Pflege, Neuanlage und Instandsetzung von regionalen „alten“ Streuobstwiesen mit standorttypischen Obstorten. Streuobstwiesen sind vom Menschen geschaffene, wertvolle Elemente der Kulturlandschaft, es handelt sich um eine Form des Obstanbaus, die auf Mehrfachnutzung angelegt ist. Die Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen ganz Mitteleuropas. Sie bieten beste Voraussetzung für eine hohe Artenvielfalt. Die Nährstoffknappheit durch die fehlende Düngung und die ein- bis zweimal im Jahr stattfindende Mahd bewirken, dass keine Pflanzenart überhand nehmen kann. So können zahlreiche Arten nebeneinander existieren. Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten leben auf einer Streuobstwiese.
Über Jahrhunderte haben sich durch gezielte Züchtung Sorten entwickelt, die einen besonders guten Geschmack haben und an die jeweiligen Standorte gut angepasst sind. Für die Lüneburger Heide typische Obstsorten sind das zum Beispiel: Celler Dickstiel, Schafsnase, Uelzener Rambour. Hochstämmige Bäume alter Sorten werden bedeutend älter als Plantagenobst, sie wachsen gesünder auf und benötigen deshalb weniger Pflanzenschutzmaßnahmen, zudem sind sie oft schmackhafter und bekömmlicher als neue Sorten. Dennoch ist der Bestand an alten Streuobstwiesen und damit an alten Obstsorten in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Im Rahmen des Projektes war die Neuanlage und ökologische Bewirtschaftung von Streuobstwiesen mit alten, standortangepassten, hochstämmigen Obstsorten geplant. Eigentümer privater und öffentlicher Streuobstwiesen, regionale Initiativen und Einzelpersonen, die sich mit dem Thema Streuobst befassen, sollten durch entsprechende Angebote wie Apfelfeste, Vorträge, Workshops oder Obstbaumschnittkurse miteinander vernetzt werden, um Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Erste Gespräche zu Fortbildungen wie Obstbaumschnitt-, Bestimmungs- und Veredelungskursen fanden mit Streuobst Vereinen und Kooperationspartnern statt. Diese möchten im Rahmen des Projektes Streuobstwiesenbesitzer schulen.
Streuobstwiesen eignen sich hervorragend als Lernorte in der Natur zur Vermittlung von umweltpädagogischen Inhalten.
Ausgebildete Streuobstpädagogen/innen, standen zur Vermittlung von Wissen rund um die Streuobstwiese in Umweltbildungsangeboten unterschiedlichen Zielgruppen zur Verfügung. Als Einsatzorte waren hier von Seiten der Streuobstpädagogik Grundschulen vorgesehen.
Diese wurden in einem ersten Anschreiben über das Projekt und den Bereich der Streuobstpädagogik informiert.